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TBC

28 Days

(11-Song-CD-R: Preis unbekannt)

MANOWAR, Gothic, AGENT STEEL, Oper, RAMMSTEIN, Goethe. Was erhält man, wenn man diese Ingredienzen miteinander mischt? Nun ja, höchstwahrscheinlich ein recht krudes Ergebnis... In unserem Falle trägt es den Namen TBC und Mundschutzmasken. Und räkelt sich auf einem Grabstein.

Okay, jetzt ist es wohl an der Zeit, diese verwirrende Eröffnung zu entschlüsseln: Beginnen wir mit dem Bandnamen, der in der Tat TBC lautet. Doch dabei hat diese österreichische Combo um den ehemaligen DARKSIDE-Mitbegründer Robert "Roach" Grögler keineswegs die englische Abkürzung für "to be continued" gemeint, sondern hat in der Tat die Tuberkulose zu ihrem Namenspatron erhoben, womit erklärt wäre, daß drei der Musiker auf dem Bandphoto einen medizinischen Mundschutz tragen. Weshalb sich allerdings Sängerin Natascha rittlings auf etwas gelegt hat, was in der Tat eine Grabplatte sein könnte, ist damit noch längst nicht erklärt...

Kommen wir also zur Musik: Die zuvor genannten Stichpunkte, sind in der Tat auf »28 Days« allesamt anzutreffen, weshalb man der Band ein Bemühen um eine möglichst große stilistische Abwechslung zuschreiben könnte oder aber - was meines Erachtens naheliegender ist - hier von einem absoluten "Kraut und Rüben"-Produkt zu sprechen. Dies wird man spätestens dann sehen, wenn wir diese einzelnen Punkte abhaken werden.

Generell sind TBC dem Gothic Metal zuzuordnen, wobei sich allerdings das Elfengeträller und das Herrengekeife auf eher unangenehme Weise miteinander beißen anstatt miteinander im Einklang zu sein. Daß man dabei im Falle von ›Fire, Wind, Steel‹ beste MANOWAR-Lyrik rezitiert, macht die Sache noch ein wenig schräger. Völlig verdutzt wird der Hören dann bei ›Endless War‹ aus der Wäsche schauen, denn da haben TBC in instrumentaler Hinsicht die AGENT STEEL-Nummer ›144,000 Gone‹ nahezu eins zu eins angekupfert, während man einen neuen Text dazu geschrieben hat und den Text ziemlich willkürlich mit "Wohohoho"- respektive "Hey, hey"-Mitbrüllchören bestückt hat. Was man sich im Hause TBC dabei gedacht hat, wird wohl nur die Band wissen, aber schließlich haben AGENT STEEL schon vor 15 Jahren geweissagt: "And the masters of deception keep the secret to the clue from me and you"...

Weiter im Text - und daß die Combo dann gleich beim nachfolgenden Stück ›Angelo del buio‹ dem Hörer das Gefühl gibt, einer italienischen Oper beizuwohnen, macht die Sache gleich nochmal verwirrender - was aber noch gesteigert wird, wenn dann bei ›Schützengraben‹ von Goethes Zauberlehrling die "Geister, die ich rief" ausgeborgt und in zackigem RAMMSTEIN-Singsangstil rezitiert werden... Doch die Krone des Ganzen ist die Schlußnummer, bei der TBC ›The Story Of Fucking Pure Metal‹ zum besten gibt, so daß der Hörer endgültig nicht mehr weiß, ob er sich vor Lachen schütteln soll oder selbige Bewegung einfach nur mit seinem Kopf vollführen soll.

Kurz: Diese CD ist so schräg - und offensichtlich auch rundum ernstgemeint, was die ganze Angelegenheit noch schräger macht, daß man fast schon zu einem Reinhören via MySpace anraten könnte...

http://myspace.com/puretbc

metal@tbc.cc

later...


Stefan Glas

 
TBC (vorhergehende Besetzung) im Überblick:
TBC – 28 Days (Do It Yourself-Review von 2010 aus Online Empire 44)
TBC – The Rise (Rundling-Review von 2012 aus Online Empire 52)
TBC – News vom 27.08.2010
TBC – News vom 10.01.2017
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