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  UE-Home → History → Online Empire 45 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → DAGOBA – »Poseidon«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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DAGOBA – Poseidon

XIII BIS RECORDS/SOULFOOD

Laßt Euch vom Albumtitel und dem dazu durchaus passenden Cover, aber auch aufgrund des Outfits der Jungs auf diversen Promo-Pics, nicht irritieren, die Jungs von DAGOBA haben sich keineswegs dazu entschieden, musikalisch plötzlich einen auf "Seefahrer" zu machen. Dennoch wirkt das Artwork-Motiv in gewisser Weise stimmig zu den Klängen des Quartetts aus Marseille, wenn auch eher im übertragenen Sinne. »Poseidon« schippert nämlich sinnbildlich gesehen durch unterschiedliche "Gewässer", ohne jedoch dabei den "Heimathafen" der Band, den sogenannten "modernen" Metal, längerfristig zu verlassen. Von daher kann man den Franzosen zunächst einmal attestieren, ihren eingeschlagenen Weg auf konsequente Weise weiterhin zu verfolgen, und zudem wird schon nach mehreren Durchläufen offenkundig, daß die "Matrosen" von DAGOBA in den letzten Monaten sehr intensiv an ihren aktuellen Tracks gearbeitet haben. Im direkten Vergleich zu ihrem letzten Album »Face The Colossus« läßt sich nämlich feststellen, daß die Songs von ihrer damals noch latent vorhandenen Sperrigkeit befreit werden konnten. Von "verwässert" kann aber dennoch keine Rede sein, denn die Burschen klatschen uns noch immer mächtige Sounds ins Gesicht.

Dabei ist sowohl der Einfluß von Größen wie FEAR FACTORY und Konsorten zu vernehmen, auf der anderen Seite aber auch die Essenz des 90er Jahre-Thrash Metals, den »Poseidon« ebenso verabreicht bekommen hat. Speziell an der Homogenität ihrer Melange haben DAGOBA meiner Meinung nach stark nachgebessert, weshalb man ihre Kompositionen nun auch problemlos am Stück genießen kann. Auffällig ist ebenso, daß die Songs dadurch auch an Wucht zugelegt haben. Diese Tatsache ist für mein Dafürhalten auf das nunmehr wesentlich akzentuierte Einsetzen von Breaks zurückzuführen, weshalb man »Poseidon« nicht nur als überaus massives Gesamtwerk (im Sinne eines mächtigen Schlachtschiffes, um den maritimen Gedanken weiterzuspinnen) betrachten sollte, sondern sehr wohl auch als filigrane, einzelne Schiffsplanken, von denen jedoch jede einzelne notwendig ist, um dieses Schlachtschiff überhaupt konstruieren zu können.

http://www.dagobaonline.com/

gut 11


Walter Scheurer

 
DAGOBA (vorhergehende Besetzung) im Überblick:
DAGOBA – Poseidon (Rundling-Review von 2010 aus Online Empire 45)
DAGOBA – Online Empire 27-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2006)
DAGOBA – News vom 23.07.2012
DAGOBA – News vom 09.08.2016
Soundcheck: DAGOBA-Album »Face The Colossus« im "Soundcheck Heavy 115" auf Platz 22
Soundcheck: DAGOBA-Album »Poseidon« im "Soundcheck Heavy 131" auf Platz 62
Soundcheck: DAGOBA-Album »What Hell Is About« im "Soundcheck Heavy 90" auf Platz 30
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