REVOLUTION RENAISSANCE – Trinity
NAPALM RECORDS/EDEL
Ganz schlau werde ich aus dem Herrn Tolkki nicht wirklich. Da hat er eben noch mit NAPALM einen Deal über drei Alben abschließen können und alles schien wieder blendend zu laufen, da beschließt der gute Mann - kurz bevor »Trinity« in die Läden kommt - das Ende von REVOLUTION RENAISSANCE bekanntzugeben. Als Grund dafür wurde "mangelndes Interesse von Konzert- und Festivalveranstaltern" genannt, was Timo offenbar dermaßen aus der Bahn geworfen hat, daß er lieber gleich einen Schlußstrich unter dieses Kapitel zieht, anstelle quasi bei Null zu beginnen.
Schade drum, denn der ehemalige STRATOVARIUS-Mastermind zeigt sich erneut in wirklich guter Form, auf der anderen Seite aber kann man seine Situation durchaus nachvollziehen, denn in den letzten Jahren war Tolkki ja wirklich nicht gerade von der Glücksgöttin gesegnet. Aber egal, Tatsache ist, daß »Trinity« in Summe das bislang wohl dunkelste Album in der Karriere des Meisters darstellt, verständlich aufgrund seiner allgemeinen Situation. Zudem muß erwähnt werden, daß mit Gus Monsanto ein begnadeter Vokalist engagiert werden konnte, der mit seinem eher rauhen Organ die latente Melancholie perfekt zu transferieren weiß. Aber keine Angst, auch seine langjährigen Fans weiß Timo Tolkki mit diesem Album zu erfreuen, denn ein Teil der Nummern, allen voran ›Falling To Rise‹ und ›Dreamchild‹ lassen eindeutig erkennen, wer dafür verantwortlich gezeichnet haben muß. Von daher ist dieses Album für die Klientel ein absolutes Muß und hätte durchaus als Meßlatte für künftige Scheiben seiner ehemaligen, ähem, "Mitstreiter" bezeichnet werden können.
Als Fazit bleibt festzuhalten, daß Tolkki den Zeitpunkt für das Ende von REVOLUTION RENAISSANCE ungünstiger gar nicht hätte wählen können, denn mit »Trinity« kann er zumindest kompositorisch durchaus an alte Glanztaten anknüpfen und das Interesse an dieser Formation wäre bestimmt geweckt worden.
Mit Spannung erwarte ich ab jetzt die abermalige Rückkehr des Herrn Timo T. in die Szene. Aber ganz egal, in welcher Form auch immer er dies auch zu tun gedenkt, der Fananklage, daß bei diesem "Schlußstrich" Kalkül dahintersteckt, wird er sich so schnell nicht entziehen können.
gut | 11 |