SOUL DEMISE – Acts Of Hate
REMISSION RECORDS/SOULFOOD
Auch wenn es SOUL DEMISE bisher noch nicht gelungen ist, aus dem Underground auszubrechen, konnten sie sich zumindest in diesem mit ihren bisherigen Alben als feste Größe etablieren. Auch ihre Live-Gigs zählen zu sehr intensiven Erlebnissen, wovon man sich hoffentlich in Kürze erneut überzeugen wird können, wenn die Burschen Auszüge aus ihrem aktuellen Silberling »Acts Of Hate« live zum besten geben. In Vergessenheit geraten sind die Jungs ja hoffentlich nicht, auch wenn es schon längere Zeit verdächtig still um die Formation gewesen ist. Mit ein Grund für die vierjährige Pause seit der Veröffentlichung von »Blind« war mit Sicherheit die notwendige Umkrempelung des Line-ups gewesen, doch das ist Vergangenheit, und die Gegenwart zeigt SOUL DEMISE erneut als ungemein schlagkräftige Truppe.
Stilistisch lassen sich auf »Acts Of Hate« zwar kaum Veränderungen feststellen - einzig der Thrash-Anteil ist auf ihrem neuen Rundling eine Spur deutlicher als früher ausgefallen - doch an Intensität konnten die Burschen fraglos zulegen. Als Basis ist noch immer der melodiöse Death Metal zu eruieren, der in bewährter Manier aus den Boxen gedonnert kommt, nunmehr aber dichter in seiner Gesamtheit wirkt. Auch wenn man AT THE GATES und Konsorten als Inspirationshilfen vereinzelt recht deutlich heraushören kann, muß man SOUL DEMISE attestieren eine eigene Nische gefunden zu haben. Als sehr wichtiges Erkennungsmerkmal dafür entpuppt sich auch auf dem aktuellen Scheibchen Sänger Roman Zimmerhackel, der mit seiner überaus garstigen, um nicht zu sagen abartigen Stimme den Tracks das Sahnehaubchen aufzusetzen vermag. Zwar macht der Knabe mitunter dabei den Eindruck, man müßte sich ernsthafte Sorgen um seinen psychischen Zustand machen, doch Roman scheint mit einer überaus markanten Stimme gesegnet zu sein und hat offenbar zudem auf »Acts Of Hate« nicht nur die Funktion die Texte vorzutragen, sondern scheint sich auch als zusätzlicher "Instrumentalist" zu betätigen.
Als Fazit läßt sich einmal mehr feststellen, daß die Jungs Brutalität sehr gewieft mit Melodik zu kombinieren wissen und diese immerzu als essentiellen Bestandteil in den Songs offenbaren, auch wenn sie zumeist in affenartigem Tempo loslegen. Die Gitarristen lassen zwar phasenweise Anleihen aus dem Thrash Metal der US-amerikanischen Machart vernehmen, scheinen aber hinsichtlich des Riffings doch eher die "schwedische" Schule zu bevorzugen. Durch die ungemein aggressiv wirkende Produktion wurden die Klampfen regelrecht zu "Sägewerken" und »Acts Of Hate« nicht zuletzt dadurch zu einem sehr intensiven Hörerlebnis.
gut | 10 |