DEUS INVERSUS (D) – Legion Is Our Name
SYSTEM SHOCK
Wie uns der Bandname unmißverständlich zu wissen gibt, haben wir es hier mit der "unheiligen" Ausgabe einer Metal-Band zu tun, genauer gesagt mit einer, die sich der blasphemisch intonierten, pechschwarzen Variante von Death Metal der brachialen Machart verschrieben hat. Auch wenn die Herrschaften in ihrem Infoschreiben dezent zur Angeberei neigen, wissen sie sehr genau, wie man ein "Teufelswerk", wie sie es ihre Musik selbst bezeichnen, zu gestalten hat. Basierend auf dem Todesmetall der alten Schule aus dem fernen Florida, kredenzt uns das Quintett auf seinem ersten Longplayer eine ungemein harsche, druckvoll aufgenommene Variante davon, mit der es diesen Burschen mit Sicherheit gelingen wird, ihren im Underground verbreiteten Ruf, den sich DEUS INVERSUS mit ihrem Demo »The Downfall« und zahlreichen Gigs erspielen konnten, weiter auszubauen. Das Riffing von Sergey Marulin und Artur Schaufler kommt zumeist brutal, aber dennoch mit verspielten Elementen und immerzu auf hohem Niveau aus den Boxen, Schlagzeuger Sergey Polyanin ballert im Hintergrund satte Grooves und an vorderster Front agiert Bassist und Sänger Dimitry Levin, der mit seinem derbem Gegrowle die tödlichen Mischung dieser Band erst so richtig zur Wirksamkeit bringt.
Da die Tracks zum Großteil im fetten Midtempo ausgeführt werden, kommen DEUS INVERSUS auch dementsprechend druckvoll aus den Boxen, was aber keineswegs heißen soll, daß sie auf etwaige "Wiesel-Passagen" oder gar Blastbeats verzichten würden.
Wer sich die Wartezeit auf eine weiteres Album von MORBID ANGEL verkürzen möchte und sich zudem ärgert, daß DEICIDE leider nur noch ein Schatten ihrer selbst sind, bekommt hier den idealen Stoff geliefert, irgendwo in der Schnittmenge dieser Formationen würde ich auch DEUS INVERSUS einordnen und das nicht nur aufgrund der Klänge, sondern ebenso, wenn man sich die Texte zu Gemüte führt.
ordentlich | 9 |