HATE SQUAD – Degüello Wartunes
DOCKYARD 1/SOULFOOD
Auch wenn es im Lager dieser deutschen Institution reichlich Grund zum Feiern gibt - HATE SQUAD zelebrieren heuer den 15. Geburtstag als Band - stellt sich für mich doch auch die Frage, ob es nicht doch ein wenig traurig ist, daß diese Formation, die einst mit ihrer satten Melange aus heftigem Metal und Hardcore ins Rennen gegangen ist, um die Welt zu erobern, im Vergleich zu jenen Truppen relativ unbeachtet geblieben, die dann Jahre später mit exakt dieser Mixtur den großen Reibach einfahren konnten. Aber Gerechtigkeit und Geschäft sind leider nicht immer harmonisierbar und vereinbar, weshalb HATE SQUAD offenbar ihre eigene Antwort auf die aktuelle Szene gefunden haben und diese mit dem treffenden Titel »Degüello Wartunes« betitelt haben. Elfmal musikgewordene "Kriegserklärungen" hat das Quintett aus Hannover in petto und geht dabei erneut heftig und zum Teil wahrlich brutal zu Werke, daß wohl so mancher Jungsspundcombo die Spucke wegbleiben wird. Egal in welchem Tempo die Truppe ihre Songs auch intoniert, es groovt ohne Ende und auch mit Aggression und Brachialität sind HATE SQUAD auf diesem Album nicht gerade sparsam umgegangen. Daß ihnen zudem nicht nur produktionstechnisch der Brückenschlag ihres ureigenen Stils in die Moderne gelungen ist, sondern sich die Herrschaften auch von momentan in der Szene angesehen Musikern (namentlich Marcus Bischoff (HEAVEN SHALL BURN), sowie die beiden MAINTAIN-Recken Timo Böhling und Julian Tamke) unterstützen haben lassen, macht HATE SQUAD nur noch ein wenig sympathischer und stellt eindeutig unter Beweis, daß diese Band keineswegs zu den Meckerern zählt, sondern daß dieses niedersächsische Quintett in erster Linie aus Überzeugung Musik macht und diese ist bei HATE SQUAD nun mal mächtig brachial und auch gelungen.
Auf die nächsten 15, meine Herrschaften!
gut | 11 |