XENESTHIS
Straight To Infinity
(4-Song-CD: Preis unbekannt)
Im Osten Österreichs konnten sich XENESTHIS in letzter Zeit zwar in erster Linie durch zahlreiche Gigs einen guten Namen machen, doch auch auf Silberling weiß deren Musik zu beeindrucken. Schon der Ohrwurm in Form des eröffnenden Titelsongs dieses Albums braucht wohl kaum Vergleiche zu scheuen. Mit ihrer recht eigenwilligen Mischung aus düsterem Rock, Prog und zahlreichen Groove-Parts scheinen die, nach einer Kreuzspinne benannten, fünf Musiker offenbar eine noch nicht besetzte Nische gefunden zu haben. Vor allem die Rhythmusabteilung sorgt immer wieder für heftige Zwischenspiele, während die Melodien an sich ziemlich einschmeichelnd, aber auch relativ dunkel geworden sind. Sängerin Katrin Bernhardt verfügt über eine sehr voluminöse und verhältnismäßig tiefe Stimme, was ja auch nicht unbedingt oft zu hören ist. Zudem dürfen Raffael Trimmel und Thomas Bauer desöfteren an ihren Gitarren mit gekonnten Soli aufwarten, um die Songs regelrecht zu würzen. Eine satte Dosis Melancholie ist dieser Band immerzu anzuhören, vor allem aber in ›Perpetuum Mobile‹ vorherrschend, jener Nummer, in der Frontfräulein Katrin geradezu brillieren kann. Das anschließende ›On Special Offer‹ ist zwar stilistisch nicht unähnlich, vermag aber diesbezüglich nicht dermaßen zu beeindrucken, sondern lebt eher vom später diesen Song beherrschenden Gitarrenspiel. Mit heftigem Groove starten XENESTHIS dann in den finalen Track ›Lines‹, in dem das bereits perfekt harmonierende Zusammenspiel der Rhythmusabteilung und der Gitarristen auffällt, ehe aus diesem Track durch den Gesang ein moderner Song im Grenzbereich von dunkler Schönheit und komplexem Prog wird.
Auch wenn man es der Formation kaum anhört, sei hier angemerkt, daß diese Band tatsächlich erst seit dem Jahre 2004 existiert und mit dieser, ihrer zweiten Veröffentlichung, mehr als nur eine Talentprobe ablegt. Seit wenigen Wochen ist übrigens das aktuelle Silberscheibchen der Truppe mit dem Titel »Shades« zu erhalten und über einen Mangel an Konzerten dieser Truppe kann sich der österreichische Osten auch in Zukunft nicht beklagen, denn XENESTHIS sind sehr häufig zu sehen. Es scheint, als ob da jemand weit nach oben strebt. Mal sehen, was zu schaffen ist.
nach oben strebend |
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