SYMPHONITY – Marco Polo: The Metal Soundtrack
LMP/SPV
Wenn eine Band einen promovierten Historiker in ihren Reihen hat, sind die Voraussetzungen, in den Texten derart gelagerten Stoff auch entsprechend kompetent aufzuarbeiten, schon einmal gegeben. Da die Tschechen SYMPHONITY in Person von Bassist Tomáš Sklenář tatsächlich einen Musiker im Line-up haben, der den Bachelor in Geschichte gemacht hat, ist es auch nachvollziehbar, daß sich die Formation aus Brünn wie schon auf ihrem 2016er Dreher »King Of Persia« erneut ein nicht gerade alltägliches Thema vorgenommen hat.
Das Sextett hat die überlieferte Geschichte des venezianischen Handelsreisenden Marco Polo aber auch musikalisch mit viel Liebe zum Detail umgesetzt. Der Zuhörer wird von einem Erzähler durch die Handlung geleitet, diverse Interludien lassen durch das entsprechende Instrumentarium und die dabei verwendeten Melodien zudem die jeweilige Region erkennen, in der sich der Protagonist befunden hat.
Mit dem Bombast wurde in den Songs, die allesamt irgendwo zwischen frühen RHAPSODY (OF FIRE), ANGRA und STRATOVARIUS zu verorten sind, mitunter zwar einigermaßen übertrieben, ins Gesamtkonzept paßt das aber durchaus.
SYMPHONITY liefern mit diesem Album nämlich definitiv ein in sich stimmiges und auch schlüssiges Werk. Dieses ist zwar deutlich stärker am Werk von Film-Komponisten wie Ennio Morricone orientiert, als daß es rockt, sollte den Jungs aber dennoch Respekt und Aufmerksamkeit einbringen!
gut | 10 |