FM (GB) – Atomic Generation
FRONTIERS RECORDS/SOULFOOD
Nach dem überaus gelungenen Startschuß in die Karriere mit dem von AOR-Kennern längst zum Weltkulturerbe erklärten 1986er Album »Indiscreet« folgten für FM mehrere erfolgreiche Scheiben, doch ab 1991 und »Takin' It To The Streets« sollte es - in erster Linie zeitgeistbedingt, denn für AOR-Sounds und Melodic Rock interessierten sich damals noch viel weniger Fans als für traditionellen Hard/Heavy Rock - bergab gehen und verdächtig ruhig um die Band werden.
Zwar versuchten FM noch bis Mitte der 90er beziehungsweise bis zur Veröffentlichung von »Dead Mans Shoes« zumindest einigermaßen reüssieren zu können, doch irgendwann ließ doch die Motivation nach, und das Unternehmen wurde für beendet erklärt. Obwohl die Musiker danach allesamt aktiv geblieben sind, sollte es bis 2007 dauern, ehe von FM - konkret von der Reunion - wieder die Rede war. Diese scheint einer Initialzündung gleichgekommen zu sein, schließlich kommt die Formation dieser Tage mit dem inzwischen bereits fünften Dreher seit der Wiederaufnahme des Betriebs aus dem Kreuz. Nach zunächst verkaufstechnisch eher verhaltenem Erfolg, ist die Formation seit dem vor drei Jahren aufgelegten »Heroes And Villains« sogar diesbezüglich wieder einigermaßen im Rennen, allerdings hat sich FM mit diesem Dreher, genauer gesagt, aufgrund der darauf verewigten Fülle an Ohrwürmern, die Latte für weitere Scheibletten ziemlich hoch gelegt.
Doch die von Szeneoriginal Steve Overland angeführte Formation besteht nun einmal nicht nur aus Vollprofis, sondern eben auch aus Könnern und liefert auch auf »Atomic Generation« ein vor Hooks und Melodien regelrecht überschäumendes Album. Allerdings erneut auch eines, dem man eine gewisse "Nummer Sicher"-Gangart anhört. Diverse genre-typische 80er Jahre-Additive hätte FM nämlich in derart intensiver Ausführung gar nicht nötig. Etwa "Ohoho"-Background Vocals, die unter anderem im an sich knackig-rockenden Opener ›Black Magic‹ für eine etwas übertriebene Dosis "Weichspüler-Effekt" sorgen. Ähnlich verhält es sich auch mit denen leider etwas zu verhalten abgemischten Gitarren. Dadurch mögen zwar Songs wie ›Golden Days‹, ›Too Much Of A Good Thing‹ oder ›Stronger‹ für Radiosender interessanter geworden sein, der Rockappeal geht dadurch aber auf Dauer doch verloren.
Nicht zuletzt deshalb sind die Songs schlußendlich doch nicht zwischen THUNDER und BAD COMPANY zu Brian Howe-Tagen zu verorten, wie man aufgrund der Basis durchaus annehmen könnte, sondern eher für Fans von FOREIGNER und Konsorten zugeschnitten. An der Tatsache, daß sich die elf Tracks samt und sonders auf Anhieb im Gedächtnis einprägen, ändert aber auch das rein gar nichts.
beeindruckend | 12 |