GALLOWS END (S) – Nemesis Divine
FARVAHAR RECORDS (Import)
Was vor mittlerweile knapp drei Jahren als Soloprojekt des Gitarristen Thord Klarström begann, ist in der Zwischenzeit zu einer Band angewachsen. Diese wurde GALLOWS END getauft und legt mit »Nemesis Divina« nun ihr erstes Album vor. Auch wenn die Einleitung fast schon MANOWAR-verdächtige Auswüchse hinsichtlich deren zuletzt entdeckter Vorliebe für "Hörbücher" annimmt, stellt sich im Endeffekt heraus, daß Joey De Maio und Konsorten keineswegs die wichtigsten Inspirationsquellen für die Herrschaften aus dem Drei-Kronen-Land sein dürften.
Wesentlich essentieller scheint es mir zu erwähnen, daß Thord und sein klampfender Komparse Peter Samuelsson eine nicht gerade dezente Vorliebe für die Herren Murray und Smith zu pflegen scheinen. Doch das ist in Wirklichkeit besonderes Spektakel, denn ganz ehrlich, viele Bands gibt es nicht, die IRON MAIDEN nicht zu den persönlichen Favoriten und Einflüssen zählen. GALLOWS END jedenfalls zelebrieren herrliche doppelläufige Gitarrenharmonien eingebettet in nicht minder unterhaltsame Metal-Songs, die durchweg gut ins Ohr gehen und sich dort auch sofort festsetzen können.
Mitunter lassen sich Querverweise an ihre berühmten Landsleute von HAMMERFALL eruieren. Auch wenn GALLOWS END zumeist wesentlich heftiger agieren, sind Dronjak und Konsorten zumindest hinsichtlich der einprägsamen Melodien offenbar mehr als bloß ein Anhaltspunkt für GALLOWS END.
Anmerken wollte ich noch, daß der Bandname bei mir sofort ihre Landsleute von CANDLEMASS ins Gedächtnis gerufen hat, doch davon sich die vier Herrschaften ebenso weit entfernt, wie von der im Albumtitel suggerierten "Göttlichkeit" jeglicher Art. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, daß »Nemesis Divine« ein sehr solides Album geworden ist, das Traditionalisten gut reinlaufen sollte.
gut | 11 |