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  UE-Home → History → Online Empire 77 → Interview-Übersicht → MANIMAL (S)-Interview last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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Zu den hektischen und gestressten Zeitgenossen scheinen die Herrschaften von MANIMAL nicht unbedingt zu zählen, haben sie sich doch gut drei Jahre Zeit gelassen, ehe sie uns ein neues Album auftischen. Das Warten hat sich jedoch definitiv gelohnt, denn die Schweden haben mit »Purgatorio« einmal mehr ein amtliches Stück Edelmetall geschmiedet. Das sieht logischerweise auch Sänger Samuel Nyman so, der sich obendrein als überaus auskunftsfreudig erweist, als wir ihn zum aktuellen Stand der Dinge im Lager von MANIMAL befragen.

MANIMAL (S)-Bandphoto 1

Wann habt Ihr denn mit dem Komponieren der neuen Tracks begonnen?

An sich wurde mit dem Schreiben der neuen Songs nahezu unmittelbar nach der Veröffentlichung von »Trapped In The Shadows« begonnen. Wobei ich allerdings hinzufügen möchte, daß man bei unserem Gitarristen Henrik Stenroos, der seit jeher den Löwenanteil unseres Songwritings übernimmt, eigentlich keinen exakten Zeitpunkt dafür festlegen kann, da er uns ohnehin nahezu permanent mit neuen Riffs und Songideen konfrontiert. Nichtsdestotrotz waren wir zum damaligen Zeitpunkt aber in erster Linie auf unsere Tourneen fokussiert, weshalb es schlußendlich bis zum letzten Frühjahr gedauert hat, ehe wir uns wirklich an die Arbeit gemacht haben.

Gab es denn eine bestimmte Intention wie »Purgatorio« klingen sollte?

Wir hatten keine interne Vorgabe, sondern arbeiteten die von Henrik vorgebrachten Fragmente gemeinsam weiter aus. Er war zwar für die Musik erneut federführend, allerdings hat er mir und unserem Drummer Andre Holmqvist freie Hand bei den Texten gelassen.

Das heißt Ihr habt zu dritt den Löwenanteil der Kompositionen bewerkstelligt?

Das kann man so sagen. Meiner Meinung nach hat sich diese Arbeitsweise gut bewährt. Die Zusammenarbeit mit Andre will ich auch auf jeden Fall beibehalten, denn der Kerl hat immer wieder wahnwitzige Ideen und Themen auf Lager.

Wie würdest Du den Unterschied zwischen »Purgatorio« und seinen Vorgängern beschreiben?

Ich denke, man merkt der neuen Scheibe unseren Entwicklungsprozeß als Musiker, vor allem aber als Band an. Zum einen, weil wir nie zuvor dermaßen fette und knallharte Riffs in petto hatten und zum anderen, weil wir es offenbar geschafft haben, jede Menge markige Ohrwürmer in die Welt zu setzen. Letzteres war zumindest bisher die einhellige Meinung auf die Scheibe, von daher sehen wir uns auch bestärkt darin, so einiges richtig gemacht zu haben.

Funktionieren die neuen Tracks denn auch auf der Bühne?

Das werden wir erst sehen, die ersten Versuche, bei Gigs neues Material einzubinden, haben uns aber gezeigt, daß wir richtig liegen. Da wir von unseren bisherigen Tourneen mitbekommen haben, daß es wichtiger als alles andere ist, Songs mit markanten Melodien zu versehen, haben wir das beim Komponieren berücksichtigt. Es ist zwar nett, wenn dir die Fans bei der Arbeit zusehen, so richtig Stimmung kommt aber eben nur dann auf, wenn sie die Songs auch kennen und mitsingen können. Gerade in diesem Punkt denke ich, daß uns mit »Purgatorio« ein gewaltiger Schritt nach vorne gelungen ist. Schließlich haben wir es auch geschafft, jene Energie, die bei Gigs freigesetzt wird, zu konservieren und in die neuen Songs zu integrieren.

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Den in sich stimmigen Gesamteindruck des Drehers rundet das mehr als nur ansehnliche Artwork fein ab. Von wem stammt denn dieses Bild?

Von Claudio Bergamin (Das ist jener Künstler, der uns das Cover für UNDERGROUND EMPIRE 75 zur Verfügung gestellt hatte. - sg). Das Pikante an der Geschichte ist im Nachhinein allerdings, daß wir nicht wußten, daß er auch das Motiv für die neue JUDAS PRIEST-Scheibe entworfen hat. Dadurch wird man uns wohl noch ein wenig öfter mit PRIEST vergleichen, als es für die Musik an sich schon geschieht. Allerdings: Es gibt sicher wesentlich weniger noble Referenzen als »Painkiller«.

Angst davor, als "Klone" bezeichnet zu werden, habt Ihr aber nicht, oder?

Nein, denn uns Trittbrettfahrerei zu unterstellen wäre höchst unfair. Zu jenem Zeitpunkt, als wir uns mit Claudio auf eine Kooperation einigten und ihm unsere Vorstellungen unterbreiteten, war schließlich noch gar nicht bekannt, daß er auch das Artwork für »Firepower« konzipieren würde.

Wie ist denn die Kooperation generell gelaufen?

Sehr entspannt. Unsere Vorgaben konnte er nämlich von Beginn an gut umsetzen, auch wenn das gar nicht so einfach gewesen sein kann. Uns schwebte nämlich etwas zum Titel sowie zum Thema "Pest" passendes vor, schließlich beziehen sich einige unserer, generell vorwiegend in der Düsternis des Mittelalters handelnden Texte darauf. Dem nicht genug, wollten wir auch jene Kreatur, die bereits unser letztes Album zierte, darauf integrieren.

Gut möglich, daß uns diese Kreatur demnächst auch von diversen Bühnen entgegenblickt. Konkretes zum Thema "Tournee" konnte der sympathische Schwede zum Zeitpunkt des Interviews aber leider noch nicht preisgeben.

http://www.manimal.se/

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Walter Scheurer

MANIMAL (S) im Überblick:
MANIMAL (S) – Armageddon (Rundling-Review von 2021 aus Online Empire 89)
MANIMAL (S) – Trapped In The Shadows (Rundling-Review von 2015 aus Online Empire 65)
MANIMAL (S) – Online Empire 77-Interview (aus dem Jahr 2018)
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