Bei ihrem Deutschlandtrip, von dem wir in unserer letzten Ausgabe berichtet hatten hatten, hatten DRACENA ihre zweite Demo-CD an Bord. Darauf finden wir wie schon auf dem Erstling drei Songs, die sich stilistisch nicht so recht einordnen lassen, aber definitiv zwischen Thrash und Death liegen. Ausgesprochen deathlastig ist der Gesang von Gitarristin Mia, die das Mikrophon in ähnlicher Weise anbellt, wie das Paul Baloff bei EXODUS tat, wobei Mia dies allerdings etwa sieben Tonlagen tiefer tut... Von der Gitarrenarbeit her ist man eher dem doomigen Thrash zuzuordnen, wobei hier auffällig ist, daß DRACENA quasi ausschließlich mit Rhythmusgitarren arbeiten und lediglich ganz kurz auch mal Leads einbauen. Nächstes auffälliges Element ist die Tatsache, daß DRACENA auf »Labyrinth Of Darkness« nahezu vollständig ohne Melodie auskommen. So beschränkt man sich beim Opener ›Craving‹ auf einige psychotische Leadgitarren mit leichter Melodieinfusion und hat beim Titelsong eine ansatzweise melodische Gitarre eingebaut. Der beste Song ist die Schlußnummer ›Under A Bloodred Sun‹, bei der man vom sonst üblichen Rhythmusschrubben abkommt und dem Song eine angenehme, riffige Struktur verleiht, was man unter den gegebenen Umständen schon fast wieder als Melodie deklarieren könnte - zumal bei DRACENA besonders vom Gesang keinerlei Melodien erwarten darf.
Ergo beweisen DRACENA einen alles andere als kommerziellen Stil, der sich jedoch recht eigentümlich darstellt, so daß Leute, die es gern rauh aber herzlich mögen, sich unter folgender Adresse an die drei Mädels und ihren Schlagmann wenden können:
DRACENA
c/o Mia Larsson
Januarigatan 24
S - 41515 Göteborg
Schweden
Photo: Stefan Glas