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”UNDERGROUND EMPIRE 6”-Datasheet

Contents:  FLAMING ANGER-Interview

Date:  06.02.1992 (created), 18.08.2011 (revisited), 22.01.2022 (updated)

Origin:  UNDERGROUND EMPIRE 6

Status:  published

Task:  from paper to screen

Availability:  original printed issue still available, order here!

Comment:

Tja, VISIONS hatte damals in der Tat den Weg angetreten, in die Riege der "Großen" vorzustoßen, was bekanntlich auch mit einer deutlichen stilistischen Umorientierung einherging. Kein Wunder also, daß eine Band wie FLAMING ANGER nicht mehr sonderlich erwünscht war.

Wir nahmen - wie geschildert - das Interview mit Kußhand, wobei wir FLAMING ANGER sogar eine der wenigen "Farbseiten" im Heft spendierten: Hier wurde mit einem eingedruckten Cyan-Blau gearbeitet, so daß das Logo in diesem Farbton oben rechts in den Freiraum des ersten Bildes eingebaut wurde, während weiter unten der »Humaniced«-Demotitel exakt in jenem Design, das auch auf dem Democover zu sehen war, in einem dezenten Blau hinter den Text gelegt wurde. Gleiches machten wir auf der Rückseite mit einer Outlineversion des Logos, die ebenfalls die Seite noch etwas aufpeppen durfte.

Supervisor:  Stefan Glas

 
 

FLAMING ANGER-Logo

So schnell kommt man zu einem Interview! Als ich eines Tages einen Brief von Daniel Oeding vom VISIONS mit einem unbearbeiteten FLAMING ANGER-Interview fand, war ich doch zunächst mal etwas verwirrt. Doch beiliegender Brief klärte die Lage. Daniel hatte das Interview fürs VISIONS gemacht, wo es allerdings aus Platzgründen nicht verwendet werden kann (ähm, das klingt etwas negativ nach dem, was bei den "Großen" abgeht... - Red.). Also ließ Daniel es mir zukommen, mit der Frage, ob sein Interview denn nicht im UNDERGROUND EMPIRE ein Plätzchen bekommen könnte.
Well, very easy! Schließlich waren FLAMING ANGER, als eine der derzeit besten deutschen Newcomeracts, ohnehin entweder für dieses oder das nächste Heft geplant, so daß ich kurzentschlossen Daniels Interview bearbeitete, als alter Nimmersatt mich aber nochmal telefonisch an Frank wand, um so am ein oder anderen Punkt noch etwas nachzuhaken.
Eigentlich wollte ich schon vor etwa zwei Jahren ein FLAMING ANGER-Interview machen, da mir das zweite Demo der Band »Fall Of Pnom Penh« schon sehr gut gefallen hatte, doch die Formation löste sich auf. Wie aber im letzten UNDERGROUND EMPIRE in den News zu lesen war, hat Bassist und Sänger Frank die Band reformiert. Mittlerweile ist auch schon das aktuelle Demo »Humaniced« erschienen, welches wahrlich überragend ist und zu den besten deutschen Demoproduktionen der letzten Jahre zu zählen ist und somit genügend Anlaß für ein Interview gab.
Beginnen wir also mit den Fragen, die sich Daniel für Frank einfallen ließ!

FLAMING ANGER-Bandphoto 1

»Fall Of Pnom Penh« bekam seinerzeit überwiegend positive Kritiken. Woran, glaubst Du, liegt es, daß dagegen die Angebote der Labels ausblieben. Oder gab es einige interessante Sachen?

In der Tat bekam »Fall Of Pnom Penh« in der Presse überwiegend positive Kritiken, selbst im Ausland erhielten wir als deutsche Band Lob. Das englische METAL FORCES betitelte uns in einer Demokritik gar als "deutsche Antwort auf TESTAMENT". Wer wohl auf so etwas kommt?
Von Seiten der Labels gab es schon Interesse. Ralph Hubert von AAARRG RECORDS (heute MAJOR RECORDS) zum Beispiel und CENTURY MEDIA hatten Interesse. Wir wollten jedoch nicht zu früh unterschreiben und unsere Verhandlungsposition durch einen höheren Bekanntheitsgrad noch etwas stärken. Leider kam unsere Auflösung dazwischen...

Wie kam es damals eigentlich zum Split?

Eine heikle Angelegenheit! Ich möchte keinen der ehemaligen Mitglieder schlecht machen, dennoch ist es, glaube ich, wichtig, bei der Wahrheit zu bleiben. Tatsache ist, daß es einigen in der Band plötzlich zu lange dauerte bis sich Erfolg einstellte. Es kam zu Konflikten über den weiteren Werdegang, wobei sich Gitarrist A. - Insider wissen, wer gemeint ist - als treibende Kraft gegen die Band erwies. Die Situation verschlechterte sich so sehr, daß wir bei einer Probe beschlossen, die Band auf Eis zu legen, da keiner den anderen mehr riechen konnte. Ein gemeinsames Proben war nicht mehr möglich. Jens, unser damaliger Drummer, schwingt nun übrigens die Stöcke bei FRANTIC und steht nach wie vor auf meiner "Drummer Wuschliste" auf Nummer 1. Er fühlt sich aber bei FRANTIC sehr wohl.

Komme doch nochmal auf die Angebote der Plattenfirmen zurück! Gerüchte besagten damals, daß Robert Kampf von CENTURY MEDIA etwas mit Euch machen wollte. Das hast gerade eben schon bestätigt, aber trotzdem wurde nichts daraus.

Das ist richtig! Robert hatte Interesse, jedoch wollten wir anfangs nicht, und als wir dann wollten, wollte er nicht mehr, da bei CENTURY MEDIA dieses Death Metal-Ding losging - kann man wohl mehr mit verdienen. Aus heutiger Sicht war es auch ganz gut so, denn die rechtliche Situation mit dem Bandnamen, den Songs, usw. wäre wohl schwieriger gewesen, wenn auch noch eine Plattenfirma im Spiel gewesen wäre.

Wie würdest Du den Sound FLAMING ANGERs anno 1991/'92 definieren?

Ganz klarer Fall - "Crazy Sound"!!! Aber Scherz beiseite. Ich glaube, die Frage nach dem Sound stellt sich jeder, der sich unser Demo angehört hat. Bis jetzt konnte uns noch niemand so eindeutig in eine Schublade stecken. Aber als Anhaltspunkt kann man schon sagen, daß wir uns irgendwo in der Speed/Thrash-Ecke bewegen, wobei Namen wie Mustaine und Hetfield natürlich jeder in der Band kennt.

Meiner Meinung nach sind die neuen Stücke immer nocht recht technisch, doch irgendwie aber auch straighter als das vorherige Material. Es besteht eine klarere Linie! Your comment? Und worin siehst Du die Unterschiede gegenüber den Songs von »Fall Of Pnom Penh«?

Die Unterschiede liegen, wie Du schon sagst, in der Songstruktur. Das Songwriting ist einfach besser als auf dem »Fall Of Pnom Penh«-Demo. Es sind zwar immer noch recht viele Riffs in einem Song, die jedoch genau aufeinander abgestimmt sind und zueinander passen. Beim Gesang habe ich absichtlich versucht, diese Linie durch eingängige, wiederkehrende Gesangsparts zu unterstützen.

Wer hatte die Idee, FLAMING ANGER wieder auferstehen zu lassen?

Diese Idee ist auf meinem Mist gewachsen! Da ich für das »Fall Of Pnom Penh«-Demo die meiste Promotionarbeit gemacht habe und quasi Tag und Nacht mit der Band zu tun hatte, bin ich quasi mit ihr verschmolzen. Ganz schön kitschig, oder? Aber so ist es gewesen. Es ist was anderes, ob man "nur" in einer Band spielt, oder ob man sie auch promotet. Abgesehen davon waren die Gründe für die Auflösung einfach zu nichtig, um den gesamten Bandnamen sterben zu lassen. Im übrigen: Wenn eine Ehe geschieden wird, können beide Partner oft glücklicher sein als zuvor. Ich für meinen Teil bin es! (Hey, ich habe das Gefühl, als würde Frank demnächst von RTL eine Lebensberatungssendung angeboten bekommen... - Red.)

Euren Stil zu definieren ist recht schwierig. Wie würdest Du's einem erklären, der zuvor noch nie etwas von Euch gehört hat?

Es ist eine Mischung aus verschiedenen Musikrichtungen, die miteinander verschmolzen sind. Dies geht einerseits aus den Erfahrungen der einzelnen Musiker hervor, zum anderen aus der Geschichte der Band. Das Wichtigste, worauf wir beim Songwriting sehr viel Wert legen: bitte keine Klischees! Wahrscheinlich fällt es deswegen auch so schwer, die Musikrichtung zu definieren, denn die Riffs sind nicht abgekupfert und schon x-mal bei anderen Gruppen gehört, so daß es schwerfällt, sie einzuordnen. Von daher würde ich auch nicht sagen, daß wir progressiven Metal machen. Es sind eben nur originelle Riffs, die aus unseren Köpfen stammen und nicht von irgendeiner Rille von METALLICA, SLAYER oder sonsteiner LP.

Welche Ziele habt Ihr Euch, die Zukunft betreffend, gesteckt?

Zur Zeit steht die Arbeit mit Fanzines und Radiostationen im Vordergrund, um unser Demo zu promoten. Wenn dies abgeschlossen ist, haben wir hoffentlich einen neuen Drummer gefunden, mit dem wir unsere Songs dann live vorstellen können. Ich hoffe, daß dann auch Plattenfirmen Interesse zeigen, obwohl es mir klar ist, daß es sehr schwierig wird, eine geeignete Firma zu finden. Majors kommen eh nicht in Frage, und mit den Indies ist das so eine Sache. Die meisten Indies sind es nur noch dem Namen nach, von den Verkaufspraktiken her sind es eh schon Majors, was ich sehr schade finde. Den eigentlichen "Indiegedanken", nämlich, etwas unter Vertrag zu nehmen, was einem gefällt und nicht sofort auf die Verkaufszahlen zu gucken, diesen Gedanken gibt es leider wohl nur noch bei ganz wenigen Firmen. Aber die Zeit wird es zeigen. Zuallererst muß jetzt mal ein Drummer her.

FLAMING ANGER-Bandphoto 2

Soweit Daniels Part des Interviews. Nun mußte Frank noch ein zweites Mal ran, denn ich wollte ihn noch speziell zum Demo und der Musik etwas befragen, so daß meine Fragen hoffentlich eine Abrundung des Interviews darstellen werden.

Mir fiel beim Cover von »Fall Of Pnom Penh« und von »Humaniced« auf, daß sie vom Malstil her doch recht vergleichbar sind und irgendwie etwas fantasymäßig wirken. Außerdem erinnert mich speziell das »Humaniced«-Cover etwas an das Artwork, wie YES es in den Siebzigern hatten.

Wir wollten das neue Demo ähnlich aufziehen, wie »Fall Of Pnom Penh«, weil es ja die gleiche Band ist. Wir stehen alle auf schöne Sachen und wollten daher das Demo auch schön verpacken. Da wir besonders diese Fantasybilder mögen, haben wir ein solches ausgewählt. Ich kenn' zwar auch die Cover von YES, aber es hat keinen direkten Bezug dazu.

Man kann also sagen, daß Gesichtspunkte der Ästhethik für Euch im Vordergrund standen.

Ja, richtig! Genauso wollten wir, daß das Cover im Bezug zum Titel steht. So sieht man eben auf dem »Fall Of Pnom Penh«-Cover eine zerstörte Stadt. Genauso ist der Titel »Humaniced« eine Wortspielerei. Eigentlich würde das Wort ja "humanised" geschrieben, was soviel wie "vermenschlicht" heißen würde. "Humaniced" ist dagegen eine Kombination aus "human" und "ice", also das absolute Gegenteil, die menschlichen Vereisung gewissermaßen. Dazu paßt das Cover eben, weil es eine Eislandschaft darstellt.

Dieses Bemühen, das Demo sehr ästethisch zu gestalten, spiegelt sich auch im Infomaterial wider, welches auf Pergamentpapier gedruckt, an den Rändern angekohlt und schließlich gerollt und mit einem Siegel versehen war. Habt Ihr das eigentlich nur für die Presse gemacht oder kriegt jeder Käufer so etwas?

Jeder kriegt das gleiche Info. Wir wollten anfangs auch für jeden das Pergamentpapier an den Rändern anbrennen und mit einem Siegel versehen, aber wir haben schnell festgestellt, daß das unmöglich ist, weil es echt eine Schweinearbeit ist. Ich denke aber, daß das Info auf dem Pergament an sich genügend wirkt.

Du hattest gerade eben schon den Inhalt Eures Titelsongs ›Humaniced‹ angesprochen. Ich wollte da noch etwas fortfahren. Auf mich hat der Text so gewirkt, daß Ihr ziemlich Kritik daran übt, wie unsere Gesellschaft derzeit abläuft, inklusive der Fernsehmanie und eben der Tatsache, daß humanitäre Gesichtspunkte in unserer Gesellschaft doch kaum mehr eine Rolle spielen.

Das ist eigentlich ziemlich genau die Intention, die dahintersteht. Ich beziehe mich in dem Text besonders auf diese Mediengeschichten, weil für mich die Nachrichten nur noch eine Ansammlung von möglichst vielen Blutbädern und Katastrophen aus aller Welt sein sollen. Daß die Nachrichtensendungen nicht mehr auf objektive Berichterstattung, sondern auf die Einschaltquoten abzielen. Daher kommt dann auch im Refrain die Zeile "Eight o'clock is panic hour". Außerdem spreche ich diese ganzen Horrorvideogeschichten an, und ich denke, daß man das auch irgendwo in der Gesellschaft sieht. Allerdings wollte ich da keine Wertung reinbringen und den Zeigefinger hochheben. Ich wollte nur bewußt machen, was da eigentlich abläuft. Ich will keineswegs irgendjemand davon abbringen, Horrorvideos zu schauen oder ähnliches. Mir ging es eigentlich eher darum, den Leuten einen Spiegel vorzuhalten.

Ein weiterer Text, zu dem Du etwas sagen willst?

Ich wollte gerne noch einige Worte zu ›Atomic Café‹ sagen, weil sich da die wenigsten etwas drunter vorstellen können. »Atomic Café« ist ein Promotionfilm, der mal von der USA gedreht wurde, als noch diese "Duck And Cover"-Geschichte den Leuten verkauft wurde, daß man sich also beim atomaren Blitz unter einem Tisch verstecken sollte und das Tischtuch über sich ziehen sollte und daß dann nichts passieren könnte. Von heute aus gesehen ist das schon fast Realsatire! Den Leuten wurde das aber von der Regierung aus eingetrichtert, obwohl diese Regierenden es hätten besser wissen müssen, allein schon aufgrund der geschichtlichen Tatsachen. Außerdem bezieht sich der Text auf die Atomarexperimente, bei denen die USA in der Wüste Nevada offen Atombombenexplosionen durchgeführt hatten und wo man dann Soldaten in dieses Gebiet reinschickte, so daß diese dann mehr oder weniger als Versuchskanninchen dienten. Der Text soll diesen ganzen Wahnsinn ausdrücken, der wirklich passiert ist, denn man hat beispielsweise festgestellt, daß 90 Prozent der Filmschauspieler von »Atomic Café« an Krebs gestorben sind. Der Text drückt auch die Machtlosigkeit aus, daß solche Geschichten einfach vertuscht wurden. Diese Atom-Geschichte soll stellvertretend für Obrigkeitshörigkeit allgemein stehen, und sie soll zeigen, wie die Bevölkerung immer und immer wieder einfach für dumm verkauft wird.

War der Titel Eures zweiten Demos »Fall Of Pnom Penh« von Euch nur als gut klingender Titel gedacht oder war das eigentlich ebenfalls ein politisches Statement Eurerseits zu dieser ganzen Kambodscha-Geschichte?

Gerade noch vorweg folgendes: »Fall Of Pnom Penh« war offiziell das erste Demo. Es gab zwar davor noch ein Tape, das aber sehr unprofessionell war und nur bei Konzerten verkauft wurde, aber eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war.
Doch nun zu Deiner Frage: Der Titel hatte schon ganz konkret etwas mit den Ereignissen dort zu tun. Der Song ›Fall Of Pnom Penh‹ beschreibt dies ja auch. Ich hab' in diesen Text mein ganz persönliches Statement abgegeben, welches einigen Leuten etwas schwer den Hals runtergegangen ist, indem ich diese ganze Sache mit Nazi-Deutschland verglichen habe. Ich wollte es mir einfach nicht nehmen lassen, da auch etwas Provokatives reinzubringen. Ich wollte nicht nur etwas beschreiben, sondern einen Bezug herstellen, weil Kambodscha doch weit weg ist.

Du hattest mir in Deinem Brief, in welchem Du mir die Wiederbelebung von FLAMING ANGER mitgeteilt und das »Humaniced«-Demo angekündigt hattest, geschrieben, daß Du beim Gesang auf melodische, wiedererkennbare Vocallines Wert gelegt hast. Dennoch ist Deine Stimme sehr rauh!

Dazu muß ich zunächst mal sagen, daß meine Stimme auf dem Demo etwas tiefer ist als dies normal der Fall ist. Die Leute, die nur das Demo kennen, wären bei einem Konzert sicher sehr überrascht. Diese tiefere Stimmlage ist aber aus einem technischen Umstand entstanden. Das war folgendermaßen: Als wir alles aufgenommen hatten, stellten wir beim Abmischen fest, daß der Gesang total seltsam klingt. Wir stellten dann fest, daß der Gesang jedoch ganz normal klang, wenn man die Klampfen wegdrehte. Wir hatten also einen relativ fetten Klampfensound gehabt und irgendwie haben sich bestimmte Frequenzen von den Gitarren mit denen des Gesang ausgelöscht. Also habe ich alles nochmal etwas tiefer eingesungen, womit dieses Problem behoben war. Dadurch wurde die Sache einen Tick rauher, und außerdem war es für mich doch recht ungewohnt, in einer tieferen Stimmlage zu singen. Im Nachhinein muß ich sagen, daß das etwas auf Kosten der Gesangsdynamik gegangen ist. Das war also ausschließlich ein technisches Problem. Ich habe allerdings keine Melodien verändert. Ich denke aber, daß das ein Ziel für uns sein wird, daß der Gesang in Zukunft noch mehr "Ohrwurmcharakter" erhalten soll.

Was mir beim Song ›Humaniced‹ stark auffiel, ist diese Baßline, die Du beim Refrain reinspielst!

Ich habe beim Baß meine eigene Philosophie entwickelt. Viele der sogenannten Progressive-Bands wollen den Baß unbedingt überall als Melodieinstrument einsetzen, so daß der Baß grundsätzlich bei jedem Riff irgendetwas Gegenläufiges spielen muß. Ich denke jedoch, daß der Baß in erster Linie ein Rhythmusinstrument ist. Allerdings gibt es immer wieder solche Stellen, bei denen ich mir denke, daß es passen würde, wenn hier etwas mehr vom Baß käme. Das liegt auch daran, daß ich von der Klampfe komme, und ich glaube, das kann man auch in den Songs merken.

Wie Du schon zu Daniel gesagt hast, warst Du doch sehr aktiv für die "alten" FLAMING ANGER. Mich würde mal interessieren, was Du gemacht hast, nachdem sich die Band aufgelöst hatte. Ich kann mir nicht vorstellen, daß man von einem Tag auf den anderen die Musik an den Nagel hängen kann.

Am Anfang war's ziemlich derbe, weil ich sehr viel für die Band getan hatte, so daß die Band mir irgendwie ans Herz gewachsen war. So wollte ich zunächst eigentlich mal gar nichts mehr machen. Irgendwann stieg Jens dann bei FRANTIC ein und fragte mich, ob ich nicht Baß bei ihnen spielen möchte, was ich jedoch abgelehnt hatte, weil ich einfach noch keinen Bock hatte, irgendetwas zu machen. Irgendwann merkte ich dann, daß ich so ganz ohne doch nicht auskomme. Weil ich immer noch auf die gleiche Musik stand, habe ich dann eben FLAMING ANGER zum zweiten Mal aus der Taufe gehoben.

Euer Schlußsatz im Info, "Die Band, die ALF mag und langweilige Infos haßt...", ist mir irgendwie aufgefallen, so daß ich Dir zum Abschluß noch unbedingt die Möglichkeit geben will, ein kleines Loblied auf ALF zu singen!

Das Info ist relativ kurz und knapp gehalten, weil ich es einfach hasse, wenn Bands in ihren Infos seitenlang Romane schreiben, die ohnehin keinen interessieren. Na ja und ALF ist eben auch ein etwas unkonventioneller Typ, der schon ganz gut in unsere Band passen würde. Es wäre schön, wenn er vielleicht mal fünftes Mitglied werden würde!

Eigentlich kein Problem, denn der gute ALF hat sich ja schon in seiner Sendung als Rockmusiker bewiesen, so daß die Band ihn mal kontaktieren sollte.
Selbiges solltet ihr ebenfalls tun - allerdings in die andere Richtung - denn ihr solltet Euch mal an:

wenden, um Euch schnellstens für 10,- DM das höchst lohnenswerte »Humaniced«-Demo zu bestellen. Solltet Ihr darüber hinaus noch ein möglicher Kandidat für die vakante Drummerposition sein, dann meldet Euch noch schneller, denn die Band sucht händeringend nach einem Meister des Doublebass!

Vorbereitung & Interviews:
Daniel Oeding + Stefan Glas

Bearbeitung:
Stefan Glas

FLAMING ANGER im Überblick:
FLAMING ANGER – Humaniced (Demo-Review von 1991 aus Metal Hammer 02/92)
FLAMING ANGER – Humaniced (Demo-Review von 1992 aus Thrash 01/1992)
FLAMING ANGER – Underground Empire 3-"Demoklassiker"-Artikel (aus dem Jahr 1990)
FLAMING ANGER – Underground Empire 6-Interview (aus dem Jahr 1992)
FLAMING ANGER – News vom 24.09.1991
Playlist: FLAMING ANGER-Album »Biosphere II« in "Playlist Heavy 118" auf Platz 2 von Stefan Glas
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