"Inter deum et diabolum semper musica est - Zwischen Teufel und Gott steht immer die Musik", lautet das Motto von TANZWUT, und sie bedienen sich ungeniert in beiden Welten: Ihre Musik ist höllisch geil und himmlisch verführerisch.
TANZWUT ist das zweite musikalische Standbein von CORVUS CORAX, mit dem sie uns nun ins »Labyrinth der Sinne« entführen.
Bei TANZWUT paart der Fünfer seine Dudelsack- und Schalmeiklänge mit teakholzharten Gitarrenriffs und gnadenlosem Drumming sowie modernen Soundeffekten und Drumloops. Streckenweise wird man aufgrund des kompromißlosen Sounds an RAMMSTEIN erinnert, zumal auch die Texte von TANZWUT an Deutlichkeit nichts vermissen lassen. Dabei sind Castus Rabensang, Venustus, Meister Selbfried, Brandan und Teufel genauso originell und exzentrisch wie die Künstlernamen, die sie sich gegeben haben. Am deutlichsten unterstreicht dies die Tatsache, daß die Coverversion der ÄRZTE-Nummer ›Bitte, bitte‹ trotz einer gelungenen Umsetzung die schwächste Track der CD ist. Auf die Spitze treiben es TANZWUT schließlich mit dem Schlußtrack, in dem sie Beethovens ›Freude schöner Götterfunken‹ zu einem zynischen Abgang verarbeiten.
Diese antiquiert-neomoderne Mischung löst eine wahrhaftige Tanzwut aus, die man mittels folgender Reiseroute unbedingt ausprobieren sollte: Erst ein wenig ›Extase‹ mit dem ›Wächter‹ auskosten und dann zur Entspannung ein Spaziergang durch die ›Dämmerung‹ mit dem ›Gigolo‹.
Die geilste Platte des Jahres! Es müßte schon mit dem Teufel zugehen, wenn diese Band nicht der absolute Hit wird - und nicht vergessen: "Inter deum et diabolum semper musica est!"