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Ein Hauch von Kult umweht diese Formation, und das obwohl wir es mit »Monument« eigentlich "nur" mit einem Debutalbum zu tun haben. Zwar wurde die Band bereits mit dem ersten Demo »Attergangar« im Underground regelrecht abgefeiert und nicht von ungefähr ist dieses mittlerweile auch ausverkauft, aber dennoch macht der mittlerweile leider inflationär gebrauchte Term "Kult" hier durchaus berechtigt. Der Status dieser Formation erklärt sich wohl in erster Linie dadurch, daß mit Keyboarder Gaute Refsnes und Gitarrist Stian Bakketeig zwei ehemalige Musiker von WINDIR mit von der Partie sind (Wobei man hier hinzufügen kann, daß zu Anfang auch noch der Ex-WINDIR- und heutige VREID-Drummer Jørn "Steingrim" Holen bei COR SCORPII an Bord gewesen war - sg). Auch wenn besagte Formation leider erst posthum (im wahrsten Sinne des Wortes, da ja deren Sänger "Valfar" im Jänner 2004 auf tragische Weise ums Leben gekommen ist) so richtig berühmt geworden ist und VREID, die zweite "Splittergruppe", weit bekannter ist als COR SCORPII, ist es den beiden Recken auch in der erst relativ kurzen Existenz ihrer neuen Band gelungen, den Ruf ihres einstigen Betätigungsfeldes aufrechtzuerhalten.

Aber das ist Geschichte, und COR SCORPII haben es ganz und gar nicht nötig, vom Ruhm der Vergangenheit zu leben, sondern wissen sehr wohl, mit ihrer fulminanten Melange zu beeindrucken, auch wenn sie den Esprit WINDIRs am Leben erhalten. Der Titel »Monument« hätte besser gar nicht gewählt werden können, denn was uns dieses Sextett serviert, das neben den beiden bereits erwähnten Musikern aus Rune Sjøthun (Gitarre), Thomas S. Øvstedal (Gesang), Inge Jonny Lomheim (Baß) und Ole "Vargon" Nordsve (Schlagzeug) besteht, darf man durchaus als "monumental" beschreiben. Die Herrschaften wissen, einen genreübergreifenden Mixtur aus metallischen Extremata aufzufahren, denen im Endeffekt, egal wie weit Tempo und Brachialität der Tracks auch auseinanderliegen, eine schier unglaubliche Aggression gemein ist und ebenso eine kaum zu überbietende Eiseskälte, die regelrecht aus den Boxen strömt, wenn man sich an diesem »Monument« ergötzt.

Anstatt nur auf aggressive Elementen und die besagte eiskalte Atmosphäre zu setzen, haben COR SCORPII aber auch für derlei Klänge überdurchschnittlich viele Melodien jedweder Machart anzubieten. Der eröffnende ›Ei fane svart‹ weist mit beinahe an Melodic Death Metal erinnernden Melodiebögen die Richtung für die gesamte Spielzeit, und auch wenn jeder Track an sich als Einzelkunstwerk seine Berechtigung hat, offenbart »Monument« erst dann seine vollkommene Wirkung, wenn das Stück als gesamtes konsumiert und auch betrachtet wird.

Egal, ob man sich in manchen Passagen an melodischen Black Metal mit tonnenweise Atmosphäre erinnert fühlt, was über die meiste Spielzeit der Fall ist, oder aber COR SCORPII ihre Fingerfertigkeit an den Saiteninstrumenten im Stile von todesmetallenen Großmeistern vorexerzieren, es ist immerzu die Mischung, die das Werk zur Wirkung bringt. Zur Perfektion gebracht wird das opulente Sammelsurium an schwermetallischen Ergüssen von COR SCORPII übrigens in ›Kjettar‹, wo die Band zu Beginn im Stile von MY DYING BRIDE loslegt, in Folge aber das Tempo erheblich steigert und der Track zu einem wahrhaftig "tiefgefrorenen", atmosphärisch unglaublich dichten und spannungsgeladenen Lehrbeispiel des dunkelschwarzen Metalls gedeihen läßt.

http://www.corscorpii.net/

gaute.refsnes@corscorpii.net


Walter Scheurer

COR SCORPII im Überblick:
COR SCORPII – Online Empire 35-"Known'n'new"-Artikel (aus dem Jahr 2008)
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