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RAVEN BLACK NIGHT-Logo

Mit ihren an Größen wie MERCYFUL FATE, BLACK SABBATH und CANDLEMASS erinnernden Klängen schafften es die Australier BLACK RAVEN NIGHT vor einiger Zeit hier in Europa nicht nur die Pressefuzzis, sondern auch unzählige Fans voll und ganz zu überzeugen. Das Quartett schreckt zudem auch vor dem Todesmetall nicht zurück und integriert einige Death Metal-Einflüsse in die Gesangsparts, wodurch für Abwechslung gesorgt und gleichzeitig auch die an und für sich schon recht düster gehaltene Atmosphäre noch intensiver wirkt.
Jim Petkoff (oder The White Knight), der Nachfahre bulgarischer Einwanderer mit Verwandtschaft in Österreich, seines Zeichens Gitarrist und auch für den klaren Gesang bei RAVEN BLACK NIGHT verantwortlich, gab folgendes zu Protokoll, um uns die Band näher vorzustellen:

Bislang kennen Euch hierzulande wohl nur eingefleischte "Untergrundler". Da es aber an der Zeit ist, RAVEN BLACK NIGHT auch in unseren Breiten kennenzulernen, beginnen wir zum Einstieg damit die Band vorzustellen:

Uns gibt es als Band bereits seit einigen Jahren, genauer gesagt seit 1999. RAVEN BLACK NIGHT bestehen heute aus The Raven (Rino Amorino) an der Gitarre, The Duke (Joe Toscano) am Schlagzeug, The Black Knight (Matt Spencer) am Baß und Death Metal-Gesang, sowie aus mir, an der Gitarre und am Mikro.
Im Jahr 2000 haben wir ein Demo eingespielt, zwei Jahre später folgte eine 2-Song-CD mit dem Titel »Morbid Gladiator«. Bald darauf begannen wir mit den Aufnahmen zu unserem Debut, doch im Jahre 2003, das wir im Nachhinein als "Year Of The Dragon" bezeichnen, da es aus jener Zeit nicht nur einen Bootleg mit diesem Titel von uns gibt, sondern uns auch der damalige Drummer Dragon's Breath (Ben) verlassen hatte und wir die Aufnahmen unterbrechen mußten, war dieses Jahr sehr vom Drachen geprägt. [lacht]
Erst 2004 konnten wir das Album fertigstellen, da es nicht so einfach war, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Joe stieg aber glücklicherweise gegen Ende 2003 bei uns ein und danach schafften wir es endlich, »Choose The Dark«, unser Debutalbum, zu finalisieren. Es enthält sämtliche Demo-Songs, aber auch schon neues Material. In unserer Heimat Australien ist es uns gelungen, bereits zahlreiche Gigs zu absolvieren, wobei wir sowohl in diversen Clubs, aber auch auf einigen Festivals spielen konnten.

Schon nach wenigen Durchläufen des Albums stand für mich fest, daß wohl BLACK SABBATH, CANDLEMASS und MERCYFUL FATE mit zu Euren wichtigsten Einflüssen zu zählen sind. Wen habe ich vergessen zu erwähnen?

Wenn ich nach Einflüssen gefragt werde, nenne ich zunächst auch BLACK SABBATH und CANDLEMASS. Aber es sind natürlich viel mehr Bands, die ich aufzählen muß: Begonnen bei Jimi Hendrix über LED ZEPPELIN, YES, DEEP PURPLE, RAINBOW, KISS, DIO und METALLICA reichen unsere Einflüsse bis hin zu MOTÖRHEAD, JUDAS PRIEST und SLAYER. Um es einfacher und kürzer zu machen, kann man sagen, das ich derjenige in der Band bin, der eher traditionellen Hard Rock und Heavy Metal bevorzugt, während Joe unser Proggie ist und Matt eher brutale Thrash und Death Metal-Klänge bevorzugt. Dazu kommt noch Rino, der seine Einflüsse eher aus der Punk und Hardcore-Ecke bezieht. Man sieht also, daß wir uns in sämtlichen Genres, die man unter dem Begriff "Heavy Metal" zusammenfassen kann, wohl fühlen. Bezeichnet die Einflüsse für RAVEN BLACK NIGHT also einfach als "Heavy Metal", das kann so falsch nicht sein!

Alles klar, sollten wir Eure Musik ebenfalls schlicht als Heavy Metal bezeichnen?

Oh ja, unsere Musik ist ehrlicher Metal, der aus unseren Herzen kommt! Genau darauf legen wir Wert.

RAVEN BLACK NIGHT-Headline

Wie haben Presse und Fans bisher auf »Choose The Dark« reagiert?

Geradezu umwerfend. Es ist wahrlich nicht zu fassen, wie gut wir bisher aufgenommen wurden! Hier bei uns waren die Leute zunächst eher irritiert von unseren Klängen. Mittlerweile konnten wir uns aber eine recht treue Fanbase erspielen. Manche unserer Fans folgen uns quer durch das Land, um unsere Auftritte sehen zu können. Allerdings gibt es in Australien immer noch unzählige so genannte "Metaller", die mit uns überhaupt nichts anzufangen wissen. Für diese Leute sind wir einfach nicht "hip" genug, aber da stehen wir drüber. Bei Euch in Europa sieht es offensichtlich ganz anders aus. Egal, aus welchem Land auch immer wir Feedback erhalten, es scheint, als ob Europa unsere Musik einfach besser zu schätzen weiß. Wir erhielten mitunter gar herzerwärmende Reviews, die uns schwer imponiert haben und uns in unserem Glauben an diese Musik bestärken konnten.

Gab es denn die Chance, die sogenannten "Metaller" zumindest von der Bühne aus zu überzeugen?

Das ist schwierig zu beantworten. Bei den Konzerten hier sind zum größten Teil unsere Fans, aber es kann durchaus sein, daß es uns schon gelungen ist, den einen oder anderen Freak quasi zu bekehren. Wir hatten sogar ein Angebot für das "Headbangers Open Air" 2006, allerdings wäre die Anreise finanziell nicht zu organisieren gewesen. Man wird sich wohl bis 2007 gedulden müssen, bis wir auch in Deutschland spielen werden. Aber wer weiß, vielleicht kommt noch ein anderer Festivalveranstalter auf uns zu. Sobald sich eine finanziell realisierbare Möglichkeit ergibt, sind wir mit Sicherheit in Richtung Flughafen unterwegs. [lacht]

»Choose The Dark« klingt in Summe recht düster. Handeln auch die Texte von derlei Themen?

Nicht unbedingt. In den Texten geht es in erster Linie um Emotionen. Dadurch ergeben sich natürlich auch manch düstere Themen, allerdings geht es teilweise auch um Liebe oder die Freude am Leben. Ansonsten sind Depression und Trauer wohl die wichtigsten Aspekte, die in unseren Texten verarbeitet werden. Ab und zu tendiere ich beim Schreiben der Texte auch zu fantastischen Geschichten. Diesbezüglich muß ich unbedingt nochmals Ronnie James Dio erwähnen, den ich nicht nur als fantastischen Sänger schätze, sondern auch als Texter.

Wie kann man sich den Ablauf beim Songwriting vorstellen?

Generell bringen sich alle Bandmitglieder in den Prozeß ein, denn im Prinzip sind wir allesamt daran beteiligt. Allerdings kann es schon einen ganze Weile dauern, bis ein Song aus einer Idee entsteht. Dazwischen liegen zumeist ein paar Bierchen und ein einige Diskussionen. [lacht]

Dann wollen wir hoffen, daß es nicht mehr allzu viele Diskussionsrunden bedarf, bis neues Material zu hören sein wird. Gibt es schon konkrete Pläne für zukünftige Aktivitäten?

Wir sind schon dabei, neue Ideen zu sammeln und erste Songstrukturen sind ebenfalls schon fertig. Wie lange es noch dauern wird, bis unser zweites Album fertig sein wird, kann ich aber noch nicht abschätzen. Ansonsten haben wir vor, nach Europa zu kommen, um dort zu spielen und mit unseren Fans Parties zu feiern. Wir Australier sind wohl nicht die einzigen Bierliebhaber weltweit, oder? [lacht]

Nein, bestimmt nicht. Bevor die hiesige Fanschar aber mit BLACK RAVEN NIGHT zum kollektiven Besäufnis antreten kann, wird noch ein wenig Zeit vergehen. Diese kann man sich unter anderem auch mit THE LOVING TONGUE vertreiben, jener Band, die Jim ebenfalls am Start hat und zu der er folgende Informationen für uns parat hat:

THE LOVING TONGUE bestehen schon viel länger als BLACK RAVEN NIGHT. Ich habe zusammen mit meinem Bruder diese Band 1994 aus der Taufe gehoben. Für mich bestehen keine Präferenzen, ich liebe beide Bands wie meine Kinder, wenn auch stilistisch klare Unterschiede auszumachen sind. THE LOVING TONGUE sind eher im progressiven Hard Rock anzusiedeln, aber da ich auch mit dieser Musik sehr viel anfangen kann und ich mit Joe auch einen weiteren Mitstreiter von BLACK RAVEN NIGHT zur Mitarbeit bei dieser Band überreden konnte, wird man auch noch länger von THE LOVING TONGUE hören. Wir haben übrigens eben mit den Aufnahmen für ein zweites Album begonnen, unser Debut »Distant Dreams« ist bereits drei Jahre alt. Auch mit dieser Band wäre es Traum für mich, bei Euch spielen zu können. Europa ist einfach der ideale Ort für meine Bands und meine Musik!

Drücken wir den sympathischen Australiern die Daumen, daß es in Bälde mit einem Gastspiel hier bei uns klappt. An der nötigen Menge an Gerstenkaltschalen sollte es nicht scheitern, um mit RAVEN BLACK NIGHT und/oder THE LOVING TONGUE einen gelungenen Abend zu verbringen.

Beide Bands haben natürlich auch ihre Heimat im Internet gefunden. So residieren RAVEN BLACK NIGHT hier:

http://www.geocities.com/ravenblacknightmusic

ravenblacknight@hotmail.com

und THE LOVING TONGUE könnt Ihr unter folgender Adresse aufspüren:

http://www.geocities.com/thelovingtongue

lovingtongue@hotmail.com

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Walter Scheurer

RAVEN BLACK NIGHT im Überblick:
RAVEN BLACK NIGHT – Barbarian Winter (Rundling-Review von 2013 aus Online Empire 54)
RAVEN BLACK NIGHT – Choose The Dark (Do It Yourself-Review von 2005 aus Online Empire 25)
RAVEN BLACK NIGHT – Online Empire 27-Interview (aus dem Jahr 2006)
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