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  UE-Home → History → Online Empire 27 → Interview-Übersicht → ETERNITY BLACK-Interview last update: 27.03.2024, 15:23:21  

ETERNITY BLACK-Logo

Zu den positiven Überraschungen des letzten Jahres zählte mit Sicherheit das Debut-Demo eines texanischen Quintetts namens ETERNITY BLACK. Der selbstbetitelte Silberling konnte in erster Linie mit brachialen Riffkonstrukten aufwarten, die auch einem Dimebag Darrell zu seiner besten Zeit gerecht worden wären und stellt unter Beweis, daß PANTERA noch immer mit zu den einflußreichsten Formationen der letzten Jahre zu zählen sind. Doch als Plagiat der inzwischen zur Legende gewordenen Texaner dürfen ETERNITY BLACK keineswegs bezeichnet werden. Nicht zuletzt deshalb, weil mit Ryan McKnight ein Sänger am Mikro steht, der zwar amtlich brüllen kann, es aber auch durchaus schafft, dezenter zu Werke zu gehen, ohne dabei an Aggressivität zu verlieren.
So richtig funken wird es bei den meisten wohl noch kaum, wenn der Name ETERNITY BLACK fällt, werden aber erst einmal die Musiker der Band ins Gespräch gebracht, könnte es durchaus sein, daß bei so manchem US Metal-Lunatic das eine oder andere "Achterl" ins Beinkleid gerät. Mit von der Partie sind hier nämlich Larry Barragan (g), Russell DeLeon (d) und Rob Trevino (g), die allesamt bereits bei HELSTAR mitgewirkt hatten. Larry war einer der treuesten Musiker von HELSTAR überhaupt, schließlich war er auf »Burning Star«, »Remnants Of War«, »Distant Thunder« und »Nosferatu« zu hören. Später, genauer gesagt 2001, war er, ebenso wie Rob, auch auf der von IRON GLORY RECORDS veröffentlichten Demo-Compilation »The James Rivera Legacy« zu hören, auf der alte Demos von HELSTAR und VIGILANTE auf CD verewigt wurden. Rob war auf »Remnants Of War«, sowie auf »Multiples Of Black« mit von der Partie und ebenfalls am leider sehr kurzlebigen VIGILANTE-Projekt beteiligt. Drummer Russell feierte seinen Einstand bei HELSTAR auf »Multiples Of Black« und war bei der Reunion-Show anläßlich des "Bang Your Head!!!"-Festivals 2001 hinter dem Schlagzeug.

ETERNITY BLACK-Bandphoto 1

Nichtsdestotrotz war von den Herrschaften seit der Funkstille rund um HELSTAR kaum etwas zu vernehmen, bis eben ETERNITY BLACK für Furore sorgen konnten.
Larry war so frei und beantwortete in sensationeller Geschwindigkeit meine Fragen:

Hierzulande ist die Band ein noch unbeschriebenes Blatt. Wäre es möglich, ETERNITY BLACK in Kürze vorzustellen?

Die Band existiert erst seit zwei Jahren. Wie vielleicht bekannt sein dürfte, waren Rob Trevino, Russell Deleon und meine Wenigkeit zuvor bei HELSTAR aktiv. Unser Sänger hört auf den Namen Ryan McKnight und ist bis dato noch relativ unbekannt, da er noch nicht in nennenswerten Formationen gespielt hat, ebenso unser neuer Basser Carlo Fuste, der eher als Studiomusiker aktiv war. Im Grunde genommen ist ETERNITY BLACK mit dem Hintergrund entstanden, etwas musikalisch Unterschiedliches zu kreieren als wir es mit HELSTAR getan haben. Wir wollten wesentlich härter und heftiger ans Werk gehen, was uns, glaube ich zumindest, auch ganz gut gelungen ist. Unser Debut, ein 5-Song-Demo, untermauert unsere Ausrichtung. Wer sich das Album nicht blind zulegen möchte, kann auf unserer Webpage einmal hineinschnuppern.

ETERNITY BLACK-Headline

Wie genau habt Ihr zueinandergefunden? Wir haben zwar eine Ahnung, wann wer bei HELSTAR gespielt hat, doch einen direkten Zusammenhang mit ETERNITY BLACK konnte zumindest ich noch nicht wirklich erkennen.

Speziell Rob und ich sind seit unserer Zeit bei HELSTAR immer in Kontakt geblieben. Schon damals haben wir diverse musikalische Gemeinsamkeiten entdeckt und deshalb schon immer von einer eigenen Band gesprochen. Allerdings sollte es doch längere Zeit dauern, bis es tatsächlich zur Zusammenarbeit kommen sollte. Schuld daran ist im Endeffekt meine Frau. Denn bei einer Geburtstagsparty, die sie für mich geschmissen hat, kamen einige der Anwesenden, unter anderem Rob und ich, auf die Idee, in unserem Wohnzimmer HELSTAR-Songs zu intonieren. Von unserem nahezu perfekten Zusammenspiel beeindruckt, beschlossen wir nun aber endlich, gemeinsame Sache zu machen. Im Grunde genommen war das die Geburtsstunde von ETERNITY BLACK. Zunächst fanden wir in Jessie Tijerina, der auch auf der CD zu hören ist, einen fähigen Bassisten und Russell war unser erster Kandidat für den Schlagzeughocker. Er war es auch, der uns Ryan vorstellte, schließlich sind die beiden Arbeitskollegen. Seit der Gründung sind zwar erst zwei Jahre vergangen, doch irgendwie ist von Anfang an eine derart starke Dynamik entstanden, daß ich den Eindruck gewonnen habe, bereits seit langer Zeit mit diesen Jungs zusammenzuspielen. Wir haben auch erst einen einzigen Besetzungswechsel vornehmen müssen. Da Jessie die Band verlassen hat, mußten wir uns um einen neuen Bassisten umsehen, wurden aber in Carlos bald fündig.

ETERNITY BLACK-Einzelshot: Ryan McKnight

Weshalb hast Du HELSTAR damals verlassen?

Ich war vom Musikgeschäft völlig angepisst und desillusioniert. Nach »Nosferatu« verfiel ich geradezu in Depressionen, weil mit der Band trotz hochklassiger Alben so gut wie nichts weiterging. Als noch dazu Frank Ferreira und Andre Corbin die Band verlassen hatten, war nicht nur HELSTAR am Ende, sondern auch mein Herz gebrochen. Zu diesem Zeitpunkt wollte ich noch nicht einmal mehr Gitarre spielen, was ich im Endeffekt auch für einige Jahre nicht gemacht habe. Erst der Tod meines Großvaters ließ mich wieder zur Gitarre greifen, da ich eine Veränderung in meinem Leben brauchte. Da war offensichtlich etwas in mir, das mich wieder dazu brachte, Musik zu machen.

Die härtere musikalische Ausführung Eurer Songs wird wohl auch aufgrund unterschiedlicher musikalischer Vorlieben und Einflüsse begründet sein. Wen darf man nicht vergessen, wenn es um solche geht?

Es ist zwar so gut wie unmöglich, unsere Geschmäcker unter einen Hut zu bringen, doch einige Bands verehren wir allesamt. Als Beispiele seinen vor allem PANTERA, SLAYER und SEPULTURA zu nennen. Dazu müssen aber auch noch neuere Formationen wie LAMB OF GOD, KILLSWITCH ENGAGE, CRISIS oder MASTODON genannt werden.
Das ist aber nur ein kleiner Abriß, denn wenn ich alle Lieblingsbands von uns fünf aufzählen müßte, würde das den Platz sprengen.

ETERNITY BLACK-Einzelshot: Larry Barragan

Euer Demo hat zumindest mich hinsichtlich der Brachialität doch einigermaßen überrascht. Seid Ihr damit zufrieden?

Um ehrlich zu sein, glaube ich, daß ETERNITY BLACK immer härter werden. Wir haben nun bereits genug Songs komponiert, um ein vollständiges Album aufzunehmen und die Songs klingen in der Tat immer heftiger. Allerdings haben wir noch keine Plattenfirma gefunden, die uns unter Vertrag nehmen möchte. Deshalb versuchen wir, das Debut eben in Eigenregie unters Volk bringen zu können. Vielleicht schaffen wir es ja demnächst, bei einem Label unterzukommen.

Habt Ihr weltweit Demos versandt und waren auch schon Angebote für Euch dabei?

Wir haben unzählige Plattenfirmen bemustert, doch im Moment ist noch keine nennenswerte Antwort dabei gewesen. Interessant ist aber, daß wir manche Absagen mit dem Grund, "zu Old School-lastig" zu klingen, erhalten haben, gleichzeitig aber auch Post erhalten, die uns unterstellt, viel zu modern zu klingen. Eigenartig, was? Aber uns ist das egal, wir ziehen unser Ding konsequent durch. Vielleicht bringt uns dieses Durchhaltevermögen einen Schritt näher in Richtung Deal.

Eure Musik klingt ja schon auf Silberling recht heftig, wie aber sieht es auf der Bühne aus? Ich kann mir gut vorstellen, daß Songs wie ›Rise‹ oder ›Manipulator‹ erst auf der Bühne ihre volle Durchschlagskraft entfalten.

Da ist was wahres dran. Unser bisheriges Highlight, was Auftritte betrifft, war mit Sicherheit unser Gig als Opener für SOLITUDE AETURNUS bei "Robb's Metal Works". Ich weiß nicht, ob man diese Sendung in Europa überhaupt kennt. "Robb's Metal Works" ist eine Fernsehsendung bei einem Lokalsender hier bei uns in San Antonio. Die aufgezeichnete Show soll im Laufe des nächsten Jahres ausgestrahlt werden, worauf wir uns schon riesig freuen. Im Grunde versuchen wir, so oft es uns möglich ist hier aufzutreten. Schon unsere erste Show war ein Erfolg. Zwar wußte weder die Band noch das Publikum wie unsere Musik ankommen würde, doch aufgrund der Reaktionen der Fans kann man von einem vollen Erfolg sprechen.

ETERNITY BLACK-Einzelshot: Rob Treviño

Ich bin sicher, daß so mancher Fan überrascht regiert hatte, als er von Dampfhämmern wie den Euren förmlich überrollt wurde. Ich nehme einmal an, daß die lyrischen Ergüsse auch nicht gerade von Blumen handeln. Welche Aussagen verbergen sich in Euren Songs, oder besser gesagt, wovon handeln Eure Texte?

Obwohl Ryan eigentlich die Texte schreibt, weiß ich zumindest halbwegs Bescheid. Der Großteil der Texte hat etwas mit innerer Stärke zu tun. ›Manipulator‹ beispielsweise handelt von einer Person, die immer versucht, andere negativ zu beeinflussen. Egal, ob es sich nun um ihm nahestehende Personen handelt, oder nicht. In ›Stronghold‹ geht es um Gehirnwäsche durch religiöse Fanatiker. Der rote Faden ist im Prinzip immer in der persönliche Stärke des Hauptcharakters der Geschichte zu finden.

Wie kann man sich das Songwriting im Hause ETERNITY BLACK vorstellen?

Normalerweise kommen entweder Rob oder ich mit einem Riff oder einer Idee an. Später schicken wir diese Ideen via Mail weiter, um die Meinung der anderen einzuholen. Sollten die Ideen von allen Mitgliedern positiv aufgenommen werden, begeben wir uns in den Proberaum, um einen Song daraus zu basteln. Oft ist Ryan dann bereits mit seiner Idee für einen Text oder gar einer ausgearbeiteten Geschichte mit dabei.

Ihr zählt offensichtlich mit zu den letzten Vertretern einer mittlerweile kaum noch existierenden Szene. Wenn die Begriffe "Metal" und "Texas" hier bei uns im Zusammenhang genannt werden, bekommen ältere Semester noch heute feuchte Augen. Was ist aus dieser Szene geworden, die vor gut 15 Jahren mit zu den lebendigsten überhaupt gezählt werden konnte?

Leider ist davon nicht mehr viel übriggeblieben. In letzter Zeit sieht es aber wieder wesentlich besser aus. Zumindest in Houston, Dallas und Austin scheinen sich Bands und Fans einigermaßen erholt zu haben, dieser Aufwärtstrend sollte sich in naher Zukunft fortsetzen lassen. San Antonio war jedoch noch nie eine Hochburg für Heavy Metal.

ETERNITY BLACK-Einzelshot: Carlos Fusté

Wo erwartet Ihr das größte Following für ETERNITY BLACK?

Ich denke, wir werden in Europa erfolgreicher sein als in den Staaten. Aber es wäre natürlich verdammt gut, auch hier ein wenig Fuß fassen zu können. Allerdings ist es wesentlich schwieriger für eine Metal-Band wie ETERNITY BLACK in den Staaten voranzukommen, da die europäischen Fans einfach loyaler sind.

Wo wir gerade in der Zukunft angelangt sind, darf natürlich auch der Blick in die Kristallkugel nicht fehlen.

Wir hoffen, im Laufe des Jahres desöfteren hier in der Umgebung spielen zu können, um unsere lokalen Fans bei Laune zu halten. Außerdem hoffen wir, unser erstes vollständiges Album realisieren zu können, das uns gewaltig weiterhelfen würde. Vielleicht schaffen wir es auch, nach Europa zu kommen, um dort zu spielen. Voraussetzung dafür ist aber die nötige Unterstützung von einem Businesspartner, aber bis dahin gibt es noch eine Menge Dinge zu erledigen.
Bis dahin bedanken wir uns aber schon einmal für das Interesse der Fans, ohne die wir nicht existieren könnten. DANKE!
Wer sich laufend über ETERNITY BLACK informieren möchte, um auf dem Laufenden zu sein, kann das auf unsere Webpage jederzeit machen. Wir versuchen diese ebenso wie unsere Seite auf My Space.com immer aktuell zu halten, um die Fans mit den notwendigen Informationen rund um die Band zu versorgen.

ETERNITY BLACK-Einzelshot: Russell DeLeon

Was ETERNITY BLACK betrifft, sind wir nun also auf dem aktuellsten Stand. Wie aber sieht es aus, wenn zufällig jemand nach einer Reunion von HELSTAR fragen würde?

ETERNITY BLACK genießen im Moment ganz klar meine oberste Priorität. Ich habe meine gesamte Energie daraufhin ausgerichtet. Tatsache ist aber, daß James und ich nach all den Jahren noch immer in Kontakt sind. 2006 jährt sich übrigens auch die Veröffentlichung von »Remnants Of War« zum zwanzigsten Mal, mehr kann und will ich dazu im Moment nicht sagen.

http://www.eternityblack.com/

ryan@eternityblack.com

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Walter Scheurer

ETERNITY BLACK (vorhergehende Besetzung) im Überblick:
ETERNITY BLACK – Online Empire 25-"Known'n'new"-Artikel (aus dem Jahr 2005)
ETERNITY BLACK – Online Empire 27-Interview (aus dem Jahr 2006)
ETERNITY BLACK – News vom 18.03.2005
ETERNITY BLACK – News vom 23.05.2007
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